GMSM - Gute Mamis, schlechte Mamis - Folge XYZ die 100.

Mal wieder dieses Thema - es hört wohl nie auf...

Im Bekanntenkreis gehts des Öfteren um das Thema "Mama & Arbeiten gehen"

Da hört man dann immer wieder solche netten Aussagenwie :

"Ich möchte meinem Mann nicht auf der Tasche liegen, sondern meinen eigenen Lebensunterhalt verdienen"

"Ich möchte meinen Kinder ein gutes Vorbild sein"

oder von Alleinerziehenden Müttern, die arbeiten gehen (müssen)  "Ich bekomme schließlich keine Zuckerwatte in den Arsch geblasen" "Ich müsste ja nicht unbedingt arbeiten gehen, ich könnte auch zuhause auf der Couch meinen Arsch platt sitzen, die Kinder spielen lassen, ein bisschen Haushalt machen und das wars..."

alles kleine, wenn auch vielleicht (meist) ungewollte Sticheleien gegenüber Müttern wie MIR:

 

Mein Mann und ich haben uns bewusst dafür entscheiden, dass ich nicht arbeiten gehen werde, so lange wie irgendwie möglich. Dabei mache ich auch kein Geheimnis draus, dass ich das nicht nur der Kinder wegen mache, sondern ich bin auch vom Typ her keine Karrierefrau, sondern ich bin sehr gern Zuhause.

Ich definiere mich nicht über meine Erfolge im Arbeitsleben...Ich weiß auch so, dass ich etwas wert bin, dass ich etwas kann und etwas schaffe...Doch selbst wenn ich vorhätte, wieder zu arbeiten oder ein fester Job auf mich warten würde - müsste der Job es wohl die vollen 3 Jahre tun, die möglich sind - denn meine Kinder gehen vor.

 

Wir leben nun also als Familie vom Lohn meines Mannes, derzeit noch Elterngeld für meine Elternzeit mit Niklaus, dann dem Betreuungsgeld, weil ich ihn zuhause betreue, dem Betreuungsgeld für Emma und dem Kindergeld für die beiden (reicht uns gut für Essen, Milch, Windeln und windelzubehör sowie Kleidung, Spielzeug etc. für die beiden ).

 

Da fängt es schon an, wir LEBEN VOM LOHN meines Mannes, den ER sich jeden Tag mit harter Arbeit verdient. Er steht jeden Morgen auf und geht zur Arbeit, er hat einen stressigen Arbeitsalltag, kommt nachhause und sicherlich ist hier nicht alles Pikkobello, Essen aufn Tisch, Füße hoch...

Nein, manchmal machen wir gemeinsam das Essen fertig, er bringt den Müll runter, wir baden gemeinsam unsere Kinder, spielen mit Ihnen, machen sie bettfertig etc. - er hilft zuhause also auch mit, so gut es geht.

 

ABER in der Zeit, in der er seinen Lohn hart verdient, betreue ich UNSERE Kinder und mache den GROSSTEIL DES HAUSHALTS...(in unserem Falle bin ich zusätzlich noch am Kleinunternehmen mit beschäftigt, mit dem wir auch ein bisschen Geld verdienen, das sieht aber sowieso niemand, dass es da auch Arbeit neben dem Foto machen und bearbeiten gibt) Das ist auch ein Job, ich habe wahrscheinlich so ziemlich denselben Stresspegel wie manch anderer im Berufsleben. Vielleicht ist es kein 40 Stunden Job, das mag sein, denn dazwischen entstehen auch Pausen, in denen ich einfach nur kuschle und genieße - aber 30 Stunden ganz bestimmt - wo wir wieder bei all den Teilzeitmamis wären, die über uns Mamis schimpfen, die wir unseren Hintern auf der Couch platt drücken und unseren Kindern ein schlechtes Vorbild sind... Ja, ich kann auch mal auf der Couch sitzen und mir den Hintern platt drücken, während meine Kinder spielen - aber immer mit 100 Gedanken im Kopf, was demnächst noch alles gemacht werden muss und mit mindestens 1 Auge und 1 Ohr bei meinem Kind (später wenn BEIDE Kinder laufen und spielen dann sind das schon 1 Auge und 1 Ohr pro Kind - ihr seht also...)

 

Ich kann mich auch nicht krank melden - wenns die Welt untergeht, kann natürlich mein Mann zuhause bleiben, aber das versucht man immer möglichst zu vermeiden...und ich gehe auch nicht in meiner Mittagspause gemütlich Essen mit Kollegen und Kaffeetrinken...ich kann mich natürlich, WENN beide KINDER gleichzeitig schlafen, mal hinsetzen und nen Kaffee trinken ... JA, das geht - manchmal...wenn beide schlafen...gleichzeitig...und mir nicht die 100 Dinge wieder einfallen, die gemacht werden müssen, von denen ich vielleicht auch 10 Dinge leise machen könnte, während sie schlafen...oder die Post klingelt - gleich zweimal - damit beide wieder wach sind...

 

während ich mit meinen Kindern den Tag zuhause verbringe, wird natürlich auch unsere Wohnung umso mehr verwüstet als bei jemand, der seine Kinder morgens in die Kita/ den Kindergarten bringt und nachmittags irgendwann wieder abholt - machen wir uns nichts vor...

 

Ich verstehe all die Mamas, die wirklich arbeiten müssen, weil es finanziell einfach nicht anders geht bzw. weil sie sich finanziell auch nicht zurückschrauben möchten. All die Alleinerziehenden, die nicht von Hartz 4 leben können bzw. möchten, verstehe ich auch vollkommen - denn ob man dem Mann "auf der Tasche sitzt" oder dem Staat, das macht doch einen großen Unterschied und ich verstehe all diejenigen Mamis, die sehr gerne arbeiten, die es brauchen arbeiten zu gehen oder die gern Karriere machen ...

 

Was ich allerdings umgekehrt nicht verstehe, sind oben genannte Aussagen gegenüber Müttern wie mir und die geringe Wertschätzung, die einem entgegen gebrahct wird...Was zum Teufel ist so falsch an unserem Lebensstil - 1 Elternteil geht arbeiten, 1 Elternteil bleibt zuhause (in unserem Fall geht eben zufällig der männliche Elternteil arbeiten, der auch definitiv den besseren Job, die bessere Bildung, die besseren Erfolgschancen und die bessere Bezahlung hat als der weibliche Elternteil und der bleibt dann eben zuhause, jeder hier ist zufrieden damit,  niemand beneidet den jeweils anderen - selbst mein Mann möchte auf Dauer NICHT mit mir tauschen und würde niemals sagen, dass ich ihm auf der Tasche liege, wir sind schließlich verheiratet ) - der Lohn den er verdient, während ich die Kinderbetreuung und Haushalt mache wird auch wieder für die Familie verwendet, für Miete, Versicherungen, Strom, Essen und Co.

 

Denken wir also mal einen kurzen Moment um - Wenn ich in einen anderen Haushalt gehen würde, und dort arbeiten würde, 6-8 Stunden täglich, als Haushaltkraft, Reinigungskraft, Kinderbetreuung - da würde ich doch auch ganz schön Lohn mit nachhause bringen (wenn auch wahrscheinlich in Deutschland schlecht bezahlt) - andersherum, wenn ich jemanden anstellen würde, der mich hier vertritt, während ich arbeiten gehe und Geld verdiene, würde ich auch ganz schön dafür blechen....Oder ich mache es mir einfach, zahle nur einen Teil für die kinderbetreuung meienr kinder außer haus, wo sie auch meinen haushalt nicht verwüsten können, wo sie aber blöderweise ihre "Bezugsperson" noch mit im besten Falle 2 im schlechtesten Falle 4 anderen Kleinkindern teilen müssen. Dort ist nix mit bedürfnisoientierter Erziehung - da gibts ein festes Regelwerk, an das sich alle zu halten haben. Die Kinder holen sich ständig ne neue Kranklheit (aber das ist ja ganz gut und wichtig, um sich abzuhärten ;-) ) und wer sich nicht durchsetzt mit großer Klappe oder auch mal zurückschubst, der geht unter und wird gemobbt. Für Kinder, die jetzt gerade ihr Selbstbild und ihr Selbstbewusstsein formen, natürlich eher sagen wir mal suboptimal...

 

Mal abgesehen davon, dass unsere Kinder auf ihre wichtigste Bezugsperson verzichten müssten, ihre Mama.  Hier sind wir bei den Argumenten, die man immer wieder hört - warum Kinder Fremdbetreuung brauchen ... sie müssten die Trennung von ihrer Mutter erlernen und sich aufs Schulleben vorbereiten,  sie bräuchten Sozialkontakte zu anderen Kindern, umn Sozialkompetenzen zu erwerben...

Es gibt ja mittlerweile sogar Studien, die belegen, dass frühe Fremdbetreuung nicht optimal, ja sogar schädlich ist für unsere Kinder. Ich bin mittlerweile überzeugt, dass Kinder keine künstlich herbeigeführte Trennungsangst brauchen, dass sie Trennung nicht lernen müssen, zumindest nicht schon im Kleinkindalter regelmäßig jeden Morgen, dass sie keine Vorbereitung auf die Schule brauchen bzw. es nichts gibt, was sie nicht auch zuhause lernen könnten z.B. Malen, basteln, mit einer Schere umgehen, ein bisschen Vorschule machen etc . und dass sie durchaus diesselben Sozialkompentenzen auch außerhalb von Kiga/Kita erlernen können....erst heute hab ich auch einen sehr interessanten Blog einer anderen Mami gelesen, die die davon sprach - dass kindern zum erlenen von Sozialkompetenz garnicht umbedingt andere kinder sondern einfach nur andere Menschen um sich brauchen. Diese Unterteilung in Kinder und Erwachsene fand sie nicht richtig und ich fand ihre Denkansätze ziemlich interessant...

 

Immerhin gehöre ich dann nicht auch noch zu den schrecklichen Nicht-in-die-Arbeit-gehenden-Assi-Müttern die ihre Kinder TROTZDEM In der KITA anmelden und den SUPER-Arbeiter-Müttern die Kita-Plätze wegnehmen, zumindest da kann sich niemand über mich beschweren, denn eine Latte-Macchiato-Mami bin ich nicht!!!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0