Die Geburt von Emma

Im Geburtshaus Arnstorf am 31.07.2014

Um 01:00 Uhr morgens wollten wir ins Bett gehen - da fingen die wehen wieder an, wie schon vor ein paar Wochen. Wir waren dann bis 02:30 Uhr im Bett, sind dann wieder aufgestanden und haben TV geschaut bis ca 03:30 Uhr - dann bin ich in Die Badewanne, um zu sehen, ob es dort leichter wird. Aber das wurde es nicht und so haben wir im Geburtshaus angerufen, der Arzt dort, Knut, wollte, dass wir kommen. So sind wir um kurz vor 05:00 Uhr losgefahren. die autofahrt war noch ganz okay, die letzten 20 Minuten schon nicht mehr so toll, die Wehen waren schon alle 2 Minuten...Da wurde uns langsam bewusst, dass das wohl kein Fehlalarm sein kann...

 

Um kurz vor 06:00 Uhr waren wir dann da und wurden von Inge Helmer in Empfang genommen. während des CTG´s wurden die Wehen schon immer schlimmer und ich musste auch noch brechen. Dann wurde ich untersucht und Der Muttermund war ca 3 cm geöffnet um ca. 6:30 Uhr. Ich bekam einen Einlauf und war überrascht dass trotz intakter Fruchtblase schon soviel Blut kommen kann...

 

Die folgende Zeit war schrecklich, denn die Wehen waren sehr stark, dadurch das bei mir auch alles so schnell ging und der Muttermund sich so schnell öffnete. Zusätzlich musste ich sehr viel brechen bis hin zur Galle. Ich bekam auf meinen Wunsch hin dann eine Buscopan-Infusion, ich hatte teilweise richtige Angstattacken und das Gefühl, ich schaffe es nicht, ich halte es nicht mehr aus. Dann kam eine Hebammenschülerin und blieb die ganze Zeit bei mir, hat mit mir geatmet und das hat mir sehr geholfen. Zwischen den Wehen hatte ich ein unglaubliches starkes Bedürfnis, zu schlafen - ich war dermaßen müde - teilweise dachte ich nur "Die Wehen müssen gestoppt werden , ich MUSS schlafen" - Man ist da irgendwie in einer ganz anderen Welt, man bekommt ein komisches Zeit-Empfinden und nimmt kaum noch etwas wahr, nur den Schmerz...Mein Mann war die ganze Zeit bei mir, hat mich gestreichelt und das war sehr wichtig.

 

Der Muttermund war um ca 8:00 Uhr schon bei 6 cm (Normalerweise sagt man pro cm braucht man 1 Stunde, bei mir gings viel schneller) und um 9:30 Uhr war er bei 9 cm.

nur den Unterschied zwischen den normalen Wehen und dann den "Presswehen" konnte ich nicht feststellen - ich hatte zwar starken Druck nach unten, aber nicht das Bedürfnis, schon zu pressen. Inge meinte immer "Hör auf dein Gefühl, gib dem Druck nach" aber ich wusste nicht recht, was sie meint :-)

 

Um ca. 10 Uhr sollte ich mich dann hinstellen an die Wickelkommode gelehnt mit Fuß auf einem Hocker, das hab ich aber nicht so lange ausgehalten. Hier viel mir mal ein, dass wir unbedingt den Termin beim Dr.Schmid für den geplanten Ultraschall um 11:15 Uhr absagen müssen :-)

 

Dann wurde eine Matte auf den Boden gelegt und ich sollte in den Vierfüßlerstand - was ich ja auf keinen Fall wollte - aber in dem Moment hab ichs einfach probiert und auf die Hebamme vertraut. Chris setzte sich in einen Sessel vor mich und ich konnte mich in seinem Schoß abstützen und war ganz nah bei ihm, er konnte an seinen Knien meinen Bauch und die Wehen fühlen.

 

Als ich endlich "gecheckt" hatte, wie weit ich eigtl. schon bin (Man hatte mir wohl vorher schon gesagt, dass ich schon soviel geschafft habe aber ich habe es nicht registriert, ich dachte, das geht noch Stunden so...) und dass ich jetzt pressen kann, und dann auch endlich rausgefunden hatte, wie das eigtl geht ("Benutze deine Bauchmuskeln" - "aber ich habe keine Muskeln" - "doch du hast schon Muskeln" )

 

Diese Art der Schmerzen empfand ich bei Weitem nicht mehr so schlimm als alles vorher - endlich war ein Ende in Sicht. Auch wenn das Gefühl des Wartens zwischen den Wehen sehr unangenehm war. Da ist auch irgendwann die Fruchtblase geplatzt. Inge hat mich da sehr gut untersützt mit viel Dammassageöl usw. - Um 10:52 Uhr nach ca. 20-30 Minuten Pressen war sie dann da, so ziemlich in einem kompletten Schwall :-)

 

Sie wurde mir dann auf den Rücken gelegt, so konnte ich sie zuerst garnicht sehen aber spüren, wie warm sie ist und hören, wie sie schreit. Die Nachgeburt kam nach 5-10 Minuten. Voller ngst fragte ich, wieviel zum Nähen ist und ob das schlimm weh tut aber Inge meinte "Da müssen wir erst einmal schauen, ob etwas zum Nähen ist" - und nein, es war alles heil geblieben, nur Schürfwunden.

 

Chris durfte dann die Nabelschnur durchschneiden und Emma kam zu ihm auf die Brust, so konnte ich sie dann auch schonmal sehen - sie war blau wie ein Schlumpf und hat gegurgelt, hat Fruchtwasser geschluckt aber so weit war alles super - im APGAR-Test hatte sie von Anfang an volle 10 Punkte.

Dann lag ich wieder im Bett, Emma auf meiner Brust und angelegt haben wir sie auch 1x pro Seite, ich glaube aber nicht, dass sie überhaupt einen Tropfen Muttermilch bekam. Sie wurde dann gewogen und gemessen, währenddessen hab ich Emmas "Patentante" - meine Beste angerufen :-) Es war eigtl. auch sofort klar, dass wir abends nachhause fahren... Ich war fit wie ein Turnschuh...

Um ca 13:00 Uhr sowas wollte ich dann dringend duschen und mich anziehen, wir sind ins Familienzimmer umgezogen, haben ein bisschen was gegessen und getrunken und dann gings ab ins Bett mit Emma zum Kuscheln, Chris ist um 02:30 Uhr in Arnstorf auf die Gemeinde, Emma anmelden. Dann war noch wichtig, dass ich Pippi machen kann, das ist allein mit Schürfungen schon ne Qual und hat erstmal schrecklich gebrannt. Der Wochenfluss war für mich ne Katastrophe mit 4 fetten Einlagen in der Hose fühlt man sich selbst wie ein gewickeltes Baby, bei jeder Bewegung kommt ein Schwall...

wir haben dann noch ein paar Fragen gestellt, uns zeigen lassen wie wir sie anziehen und sind dann um ca. 05:30 Uhr nachhause gefahren, um 19:00 Uhr waren wir daheim.

Und wir hätten wirklich nicht erwartet, eine so tolle Hausdekoration zu sehen. Emmas Patin hat alles so toll dekoriert zusammen mit ihrem Freund, wahnsinn. Die haben uns dann auch noch besucht mit ihrer kleinen Tochter Hannah und es war ein sehr schöner, gemütlicher Abend.

 

Danach dann das 1. Mal Windel wechseln, die war über und über voll mit Kindspech :-)

ein Fläschen haben wir Emma auch noch angeboten - aber sie wollte nicht.

Im eigenen Zimmer konnten wir sie noch nicht schlafen lassen, weil sie immer noch Fruchtwasser spuckte, also musste der Stubenwagen mit ins Schlafzimmer - aber die Katzen konnten wir natürlich auch nicht aussperren und so wars eine unruhige Nacht für uns - wir haben ein kleines Licht angelassen, um immer sofort zu sehen, wenn die Katzen versuchen, in den Stubenwagen zu springen. Emma war ganz brav und ruhig.